Der Karls Garten selbst, 2014 eröffnet und feierlich gestartet, ist der erste Wiener Schau- und Forschungsgarten für urbane Landwirtschaft in geschichtsträchtiger Lage mitten am Karlsplatz in Wien.

Vom Verein Karls Garten als erstes Projekt initiiert, werden heute auf rund 2000 qm verschiedenste Sorten Obst, Gemüse oder auch Getreide biologisch angebaut. Als Schau- und Forschungsgarten bietet Karls Garten dabei nicht nur umfassende Information über landwirtschaftlichen Anbau im Allgemeinen, sondern bietet vor allem Infos über die verschiedenen Möglichkeiten Gemüse in der Stadt zu kultivieren. Diese Möglichkeiten sind sodann live zu bestaunen – ob nun in Form von Hochbeeten, einer vertikalen Flaschenwand, Kistentürme oder den einladenden begrünten Palettenmöbel. Darüber hinaus zeigt der Garten am Karlsplatz wie Pilze auf Stroh, Baumstämmen oder im Kaffeesatz kultiviert werden können, insgesamt 18 Obstbäume, über 140 gesetzte Sträucher und die über 1000 gesetzten Setzlinge und Samen. Nicht weniger beeindruckend sind die 50 Weinreben die ganz wiengetreu ebenso nicht fehlen durften.

Will man mehr wissen als staunen, erhält man Infos vor Ort über Informationstafeln, den Audio Guide „Speech Code“ oder auf unserer Homepage. Die neu gestaltete Homepage deckt dabei nicht nur den Garten selbst ab, sondern liefert laufend Infos zu den Themen der urbanen Landwirtschaft, „Zero Waste“-Initiativen, globale Trends im Bereich Urban Gardening / Farming, sowie unsere Projekte, neue Kooperationen und frisch gewonnene Kooperationspartner.

Der Garten ist übrigens nicht nur zum sehen und bewundern da. Karls Garten ist deshalb auch ein Forschungsgarten, da das Gemüse nicht nur zu Schauzwecken angebaut wird, sondern es wird auch damit geforscht! In Kooperation mit heimischen Universitäten und Experten wird hier intensiv an Fragestellungen im Bereich des Gemüseanbaus diskutiert. Vor allem werden hier Auswirkungen der städtischen Umgebung auf die Pflanzen analysiert. Der Karlsplatz dient hier als ideales Forschungslabor. So liegt in den ersten Jahren der Fokus auf der Auswirkung des in direkter Nächstlage befindlichen Verkehrsknotenpunktes und Untersuchungen bezüglich Schwermetallbelastung und Feinstaub. Betreut werden die Forschungen dabei von Universitäten und im Rahmen von Diplomarbeiten in einer wissenschaftlichen Studie festgehalten. Im Rahmen der Forschung setzt Karls Garten jährlich zwei konkrete Forschungsschwerpunkte im Bereich Gemüseanbau und Belastung.

Abgerundet wird das Projekt Karls Garten durch diverse Veranstaltungen, Exkursionen und Events speziell für Kinder die dem Ort als öffentlichen Raum seine Bedeutung zurückgeben.

 

im Detail

Anbauelemente. Substrate. Pflanzen.

 

Detailplan_gesamt Etwas abseits des Gartens in Richtung TU liegt unsere Bienenweide. Damit Bienen über die gesamte Saison Blüten finden die ihnen als Nektar oder Pollenquelle dienen, säen wir eine ganze Menge unterschiedlicher Blühstauden. Teil des Karls Garten ist auch ein Weingarten, der in fünf Reihen 50 Reben beheimatet. Unsere Rebsorten sind Tafeltrauben, in Summe sind vier weiße, drei rote und eine rosé Sorte gepflanzt.
In unserem Forschungsgarten vergleichen wir verschiedene Dachsubstrate miteinander. Einerseits wollen wir wissen ob diese sich für den Gemüseanbau eignen und andererseits auch ob sich Schwermetalle in den Substraten ablagern. Für einen Garten in der Stadt ist das im Hinblick auf Qualität des Gemüses von großem Interesse, so finden wir.
  Im Bereich des Schaugartens liegt unser Schwerpunkt vor allem im Anbau von alten Sorten und Sortenvielfalt. Hier befinden sich drei Holzhochbeete und drei unterschiedliche Betonhochbeete, in denen man diversen Salaten, Bohnen, Roten Rüben und vielem mehr beim Wachsen zusehen kann.
In diesem Bereich kann man Platz nehmen auf unseren Paletten-möbeln und den Ausblick auf die Kräuterkistentürme genießen.
  Um eine Abgrenzung zum Verkehr zu schaffen, wächst auf dem sogenannten „grünen Gürtel“ eine Mais, Bohnen, Kürbis und Sonnenblumenwand und dahinter eine Reihe von Schneeballsträuchern mit rauer Blattstruktur als Feinstaubfänger.
Zum Schaugarten gehört ebenso unser „Blüh“-Hügel wo eine Blumenwiese dem Stadtklima trotzt. Neben einer Vielzahl von Beerensträuchern entlang des Gartenrandes, wachsen außerdem verschiedene Vertreter beliebter Obstarten wie Apfel, Birne, Zwetschke und mehr. Der vertikale Garten ist ein upcycling Projekt um auf kleinstem Raum Gemüse zu ziehen.

 

 

 

Pflanzenfreundschaften

Schwerpunkt 2017
Tipps findest du hier und im Karls Garten.

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Forschung

Der Verein Karls Garten sucht motivierte StudentInnen, die ihre Bachelor- oder Masterarbeit zu einem ausgewählten Thema im Karls Garten schreiben möchten.

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